Montag, 13. April 2015

Lebenskunst: Wir sind keine Menschen, wir sind Künstler - Bruno Würtenberger



Unser Universum ist ein Kunstwerk und es zu leben ist die Kunst. Wir alle sind Künstler innerhalb eines Kunstwerkes. Das Leben ist eine Symphonie und wir sind die Tänzer. Das Leben ist ein Tanz der Energien. Alles fließt und greift ineinander. Ich sehe das wie unendlich viele unterschiedlich gefärbte Lichtfäden welche ein enormes Energienetz bilden. Die Welt so, wie wir sie erfahren ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Hier sehen wir Häuser, Menschen, Freud und Leid. Die Sonne scheint für uns eine leuchtende Kugel am Himmel zu sein und alles was sonst noch an Gegenständlichem vorhanden ist scheint eindeutig real zu sein. Das ist es auch, aber es ist nicht die ultimative und einzige Realität.

Symphonie des Lebens

Die Klänge die wir hören und die Düfte die wir riechen, was wir schmecken und alles was wir über unsere Sinne wahrnehmen sind Schwingungen und Frequenzen. Man kann sie sehen, riechen, hören, fühlen und erklären, aber man kann sie nicht wirklich greifen. Die einzige Möglichkeit in tieferen Kontakt mit der Symphonie des Lebens zu kommen ist: sich von ihr ergreifen zu lassen. Solange unser Verstand alles dominiert, werden wir nie mit dem Leben in Kontakt kommen. Leben ist eben nicht bloß Verstand sondern vielmehr Gefühl. Wie Kunst eben. Irdische Künstler tauchen in diese Energie ein und bringen sie zum Ausdruck. Aber da gibt es auch geistige Künstler. Diese manifestieren nicht in dieser, sondern in einer höheren Ebene. Sie tanzen ihr Leben und sorgen sich um nichts. Das sollten wir wissen: Sich Sorgen zu machen bringt uns aus dem Takt. Angst zu haben macht uns taub. Wir entfernen uns dadurch immer weiter von der ursprünglichen Idee des Lebens. Irgendwann haben wir gar kein Musikgehör mehr und unser Gesang befindet sich plötzlich weit ab der Melodie des Lebens.

Und wenn wir nicht mehr im Rhythmus sind, dann fangen die Schwierigkeiten des Lebens erst so richtig an. Wenn unser Tanz nicht mit der Musik des Lebens übereinstimmt, dann sind wir aus dem kosmischen Gleichgewicht gefallen. Jede Krankheit, jedes Leid und alles was nicht dem entspricht was es sein könnte, ist die Folge dieser Disharmonie. Krankheit ist Disharmonie und wird niemals mit Medikamenten aus der Welt geschafft werden können. Disharmonie befinde sich im Innern und kann auch nur dort wieder hergestellt werden. Auch das ist eine Kunst: Wieder in die Harmonie zurück tanzen zu können. Wer ein klein wenig künstlerisches Talent und Gespür für die Musik des Lebens besitzt, dem gelingt es auch. Wir können genau so leicht und spielerisch wieder in den Rhythmus kommen wie wir aus ihm herausgefallen sind.

Der Mensch ist ein Lebens-“künstler”

Das Leben ist nicht hart und schwer, wenn man es sich nicht so gestaltet! Es gibt immer mehrere Möglichkeiten so, wie es unendlich viele verschiedene Tanzstile gibt. Es kommt nicht darauf an, wie wir tanzen, welchen Stil wir bevorzugen sondern, dass wir tanzen. Ein Lebenskünstler – wie wir alle es sind – besitzt seinen eigenen Stil und nur in diesem gelingt es ihm, Eins mit der Schöpfung zu sein. Deine Kunst ist es, die Dinge so zu tun, wie Du sie eben tust. Keiner von uns muss ein anderer werden um dorthin zu gelangen, wonach sein Herz sich sehnt. De Facto sind wir in dem Moment da, in welchem wir uns gerade jetzt befinden. Aber die meisten von uns haben leider zu tanzen aufgehört. Die meisten von uns bevorzugen es, über das Tanzen zu philosophieren anstatt es selbst zu tun. Aber mit Philosophieren ist noch keiner wirklich glücklich geworden. Stellt Euch doch mal folgendes vor: Ein Kunstwerk oder ein Künstler und der Kunstkritiker. Wie sinnvoll kann es denn sein, die Kunst zu analysieren anstatt selbst ein Kunstwerk zu sein?

Wer von beidem ist dem Atem des Lebens wohl näher? Der Kritiker kommt nur dem Künstler nahe aber das, was den Künstler so fasziniert, dass er es auf diese Weise ausdrücken muss, davon erfährt der Denker rein gar nichts. Wir könnten auch in unser eigenes Leben eintauchen anstatt in das Leben und die Vorstellung anderer. Wir könnten endlich damit aufhören, uns ständig mit anderen zu vergleichen und dem Raum geben, was wir selber sind. Wir alle sind Originale, einzigartig, wundervoll und vollkommen. Daher sollten wir uns nicht wie billige Kopien verhalten. Wenn wir selbst schon so mit uns umgehen, was glaubt Ihr, wie dann die anderen mit Euch umgehen werden? Aber es ist korrekt. Jetzt spielt Ihr eine andere Melodie und diese fordert eine andere Resonanz. Wenn wir den Opfertanz aufführen, dann werden wir auch wie Opfer behandelt. Wären wir authentische Originale und Lebenskünstler, dann würden wir auch so behandelt und vom Leben verwöhnt werden.

Tanze deinen Tanz

Und wie es mit Kunst eben so ist, geht es nicht darum, dass sie gut sein muss oder schlecht sein könnte sondern darum, dass es auch wirklich Kunst ist. Wirkliche, echte und inspirierte Kunst – einerlei wie es ausschauen mag – hat immer einen wesentlichen gemeinsamen Nenner: Sie ist immer authentisch. So lange wir also versuchen ein Leben zu leben, was nicht unbedingt das eigene ist, wird unser Leben nicht mehr als eine von vielen Kopien sein. So lange wir glauben, einem bestimmten Bild entsprechen zu müssen ist es aus mit der Lebenskunst. Dann verwandelt sich die Kunst in eine Überlebenskunst. Dann werden wir uns, um geliebt zu werden und um unseren Unterhalt zu generieren, ununterbrochen bemühen müssen. Mühe sagt es schon, es wird mühevoll und irgendwann ist unser ganzes Leben nur noch eine einzige Bemühung. Dass so etwas mühsam wird liegt auf der Hand. Wer demnach kein anstrengendes Leben wünscht, der sollte dringendst wieder damit anfangen, seinen eigenen Tanz durchs Leben zu tanzen. Es geht hierbei nicht um richtig und falsch. In jedem Herzen spielt eine einzigartige, individuelle Herzensmelodie. Finde sie und spiel Dein Lied. Tanze Deinen Tanz. Male in Deinen Farben. Das heißt so viel wie: Verbringe Dein Leben mit Menschen die Du liebst. Mach Dein Hobby zum Beruf und erfülle Deine Berufung. Bestimme Dein Einkommen selbst, Ernähre Dich so, wie Du es fühlst und nicht mehr einfach so, wie Du denkst oder wie Du es gewohnt bist.

Burn-IN statt Burn-OUT

Der Alltag zerstört die Musik. Alles, was Du nicht mit ganzem Herzen tust, bringt Dich aus dem Rhythmus. Und obwohl ich nichts gegen das Fernsehen und andere Ablenkungen habe muss man wissen, dass Dinge wie TV, Radio, Internet, Handys, Computerspiele, Zeitungen usw. die Energien ganz schön durcheinander bringen. Wenn wir im Fluß des Lebens bleiben wollen, dann ist das eine energetische Angelegenheit und wir sollten diesem Bereich viel mehr Beachtung schenken als bisher. Das sind sozusagen alles Störsender. Das ist wie die Mikrowelle in bezug auf unsere Gesundheit. Klar, es scheint praktisch zu sein, aber… Wenn man durch Mikrowellen erwärmte Nahrung untersucht, dann ist eins ganz deutlich zu sehen: Da ist nichts mehr von der ursprünglichen Struktur übrig. Die Musik der Gemüse und Nahrung entspricht höchstens der Harmonie von mit Freejazz gemischtem Trash-Punk. Würden wir jedes mal wenn wir Musik hören nur solches empfangen, dann wird es sich auf uns auswirken. Ich persönlich wähle mein Essen also nach der Musik und nicht nach dem Geschmack aus. Mir ist auch ziemlich egal, was der Mainstream meint. Mit dem Mainstream überein zu stimmen war noch nie das Zeichen eines wahren Künstlers und schon gar keins von Intelligenz. Intelligenz die zu Weisheit führt ist nicht das zu tun was wir wissen sondern das, was wir fühlen. Das Leben eröffnet sich dem Fühlenden, nicht dem Denker. Genau so wie meine heutigen Worte. Nur ein Künstler wird verstehen, wovon ich spreche.

Zusammenfassend noch mal das Wesentliche: Was immer Du machst und wohin auch immer Du gehen magst, tue es von ganzem Herzen. Damit alleine bereichern wir die gigantische Symphonie des Lebens. Die Alternative ist in etwa so mühsam und erschöpfend wie das Schwimmen gegen den Strom. Ein Leben lang. Resultat: Burnout. Also, Zeit für ein Burn-In Zeit, Du selbst zu sein.

Copyright: © www.gehvoran.com / Bruno Würtenberger

Bilder: rana ossama flickr creative commons (Beitragsbild), Matthew Trudeau Photography flickr creative commmons (Bild Mitte), Tanz Matt Paish flickr creative commons (Bild Unten)

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