Montag, 20. Mai 2013

Freyja




Freyja liebte Schmuck und Geschmeide. Nicht weit von ihrem Palast gab es eine Höhle, in der vier Zwerge lebten, die sehr geschickte Goldschmiede waren. Freyja hatte bei ihnen ein goldenes Halsband gesehen, das Schönstes, das je geschmiedet wurde. Und das wollte sie unbedingt besitzen. Sie war bereit, jeden Preis zu zahlen, doch Zwerge, als Hüter aller Bodenschätze, brauchten kein Gold.

„Teile mit jedem von uns eine Nacht, dann wird Brisingamen Dein sein“. Wer sind die Zwerge, die in der Höhle wohnen? Sie sind die dunklen Anteile der Göttin, die auch sie nicht angeschaut, sondern wegsperrt hat. Weggesperrt ins dunkle Reich unter der Erde, wo es weder gesehen, noch gefunden wird. Dabei wohnt dort unten die Kraft, die tiefe Verbindung mit der Quelle. Der Göttin graust es davor, in die Höhle zu steigen, aber sie will unbedingt diesen wunderschönen Schmuck Brisingamen. Also verbindet sie sich mit ihren Schatten. Viermal steigt sie abends in die Höhle; am Morgen des fünften Tages kommt sie lachend mit Brisingamen an ihrem Hals wieder hervor. Unwiderstehlich ist sie – nicht wegen des Schmuckstücks, sondern weil sie ganz geworden ist, weil sie sich all ihren Anteilen hingegeben und in sich vereint hat.

Quelle und komplett: 
http://goldeneszeitalter2.wordpress.com/2012/07/12/1701/

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