Tageskarte aus dem "Oracle of the Mermaids" von Lucy Cavendish
"Öffne dein Herz und erlaube dir selbst, sanft zu sein."
Erlaube dir selbst, verletzlich zu sein.
So oft bauen wir meterhohe und dicke Mauern um uns selbst, damit wir eben diese unsere Verletzlichkeit und Sanftmut dahinter verbergen können.
Zu sehr könnte es schmerzen, diese Mauern zu entfernen, zu gross wäre die Gefahr, dass alte Wunden wieder aufgerissen werden.
Der Haken an dieser "Mauerngeschichte" ist, dass wir dadurch auch unsere Herzen verschliessen. In Wahrheit ein sehr hoher Preis, den wir da bezahlen.
Wir stehen dann da als unverletzliche, toughe Personen, doch hinter den Mauern brodelt es.
Ist es wirklich heldenhaft, sich von seinen Gefühlen abzuschneiden, nur um "sicher" und unverletzlich zu sein und zu bleiben?
Ist es hingegen nicht eher heldenhaft, die ganzen Mauern niederzureissen und sich auch mal in seiner ganzen Verletzlichkeit zu zeigen und somit auch den vorhandenen Wunden die Chance zur Heilung zu geben?
Denn, wie Rumi so schön sagt: "The wound is the place where light enters you./Die Wunde ist der Ort, an welchem das Licht in dich eindringt."
In dem Sinne ist diese Karte eine Aufforderung an uns, uns auch mal ganz nackt zu zeigen, mit all unseren ungeheilten Wunden.. auf dass sie geheilt werden können.
Ich weiss, dies klingt ein wenig paradox. Doch meist führt der Weg wahrer Heilung mitten durchs Feuer.
Und wer diesen Weg beschreitet, ist in meinen Augen ein wahrer Heild/eine wahre Heldin.
Let the light enter your wounds.
Flavia
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