Die Begegnung zwischen Dir und mir findet weder in Dir noch in mir statt, sondern in dem geheiligten Raum zwischen uns.
Dieser Raum ist nicht greifbar und doch real. Er ist angefüllt mit
jeder unserer Berührungen - jener unserer Körper und wichtiger noch:
jener unserer Herzen.
Unser Raum
hat keine feste Größe. Stehst Du dicht bei mir, ist er klein. Reist Du
bis zum anderen Ende der Welt, weitet er sich, um Dich zu erreichen. Bis
er Dich und mich berührt und unsere Seelen verbindet.
Jeder von
uns kommt aus eigener Kraft nur bis zur Mitte dieses Raums. An dieser
Schwelle müssen wir dem anderen Einlass gewähren in unser Reich, sonst
geht es nicht.
In unserem Raum besuche ich Dich und Du besuchst
mich. Nach jeder Begegnung verlässt Du unseren Raum mit allem, was ich
Dir aus meiner Welt geschenkt habe und ich nehme daraus mit in meine
Welt, was ich von Dir erhalten habe.
Bis wir uns das nächste Mal wiederbegegnen - in unserem heiligen Raum.
Dort möchte ich mich Dir zeigen, wie ich bin. Ohne Maske. Und ich
möchte erfahren, wie Du bist. Ohne Maske. Wenn Du es mir gewährst.
So erfahren wir durch den anderen uns selbst.
Wenn wir uns in unserem heiligen Raum gegenüber stehen, ist alles was
wir tun und nicht tun ein Akt der Selbstdefinition. Er sagt:
"Schau her, das bin ich. Nicht mehr und nicht weniger."
Und wir können einander antworten:
"Mehr habe ich auch nie gewollt."
Andreas Gauger
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