"Ich möchte nicht, dass das Jahr 2014 endet." Diesen Satz wiederholte eine gute Freundin von mir diesen Monat einige Male.
Eines meiner Hauptthemen im Jahr 2014 war (wie auch schon die Jahre zuvor) das Thema "Loslassen".
Und da ich mittlerweile im Loslassen schon fast Meisterstatus erreicht habe, könnte ich ohne weiteres der oben genannten Freundin diesbezüglich Nachhilfe-Unterricht erteilen ;-).
Eine Frage, die ich mir dieses Jahr oft stellte, war nämlich genau diese: "Was kann ich denn heute loslassen? Ist da noch was?" Tatsächlich hatte ich manchmal sogar fast die Befürchtung, dass da bald gar nichts mehr ist - weil eben losgelassen, entrümpelt, verschenkt.. einfach weg.
Am liebsten liess ich alte Lasten, die allzu oft gar nicht meine eigenen waren, verstaubte Konzepte/Verhaltens- und Gedankenmuster los - genau so wie die alte Frau in "Titanic" am Ende des Films ihre Kette in das Meer plumpsen lässt.
"Ups, wieder ein altes Muster, das in den Tiefen des Ozeans versinkt und ups, gleich noch eines".
Loslassen kann richtig Spass und gleichzeitig manchmal auch richtig Angst machen. Auf alle Fälle ist "Loslassen" ein ziemlich revolutionärer Akt.. und so wie es scheint, war ich bei Revolutionen schon immer gerne an vorderster Front mit dabei.
Das Aller-allerschönste an dieser "Loslass-Revolution" ist, schliesslich einfach nur noch das zu leben (eben nicht zu verwechseln mit festhalten) was bleibt. Das was bleibt ist das Jetzt - der Duft, die Farbe und der Klang des jetzigen Momentes, welche vor mir (bzw. mit mir) zu einer magischen Komposition verschmelzen.
Ist das Navigationssystem des Kopfes (alte Konzepte usw.) einmal in den Tiefen des Ozeans entschwunden und hat das Herz das Steuer übernommen - ja, dann wird das Leben zu einer Feier. Da sind Gefühle, die gelebt (nicht mehr unterdrückt) werden - in all ihrer Schönheit. Und mit Gefühle meine ich ALLE Gefühle. ALLE. Was für ein Feuerwerk!!
Traurigkeit z.B. kann man "feiern", indem man sie einfach auslebt.
"Weine, wenn dir nach Weinen zu Mute ist - deine Tränen werden zu Perlen, du wirst sehen - egal ob dies Tränen der Trauer oder ob dies Freudentränen sind."
In diesem Sinne wünsche ich uns viele neue Feiertage. Möge jeder Tag ein solcher sein.
Feiert, ehrt - lebt eurer Leben.
Lasst es zu.
Und das scheint das Stichwort für mich persönlich zu sein:
"Nachdem du losgelassen hast Flavia - lass nun zu. La vita ti aspetta."
(Und an die obengenannte Freundin: "Das Feuerwerk geht jetzt erst richtig los!! Du wirst Augen machen. Ready?" :-))