"Was ist so falsch an einer freien, empfänglichen, sinnlichen, lebensfrohen, tief liebenden Haltung?
Wenn wir unsere Sexualität nur als "Pflicht" empfinden oder uns oder unseren Partner mit dieser Kraft erniedrigen, verlieren wie die Kraft und Lebensfreude. Wir verkaufen uns. Freude, Liebesfähigkeit und Lebenskraft wollen sich natürlich ausdrücken und frei entfalten."
Ein heikles Thema, das mir aber sehr am Herzen liegt.
Ich erzähle hier eine sehr traurige Geschichte einer Bekannten von mir:
Diese Bekannte kam ihr ganzes Leben nicht darüber hinweg, diese eine grosse "Sünde" begangen zu haben. Lange wollte sie nicht über "ihr Vergehen" sprechen. (Ich dachte mir schon so: Ob sie wohl jemanden umgebracht hat?) Nein: Die grosse "Sünde" war, als unverheiratete Frau sexuelle Handlungen vollzogen zu haben und auch noch Freude dabei empunden zu haben. Das konnte sie sich selbst ein ganzes Leben nicht verzeihen.
Schliesslich heiratete sie (einen anderen Mann), sie gebar einige Kinder und die Sexualität wurde zur Pflicht. Auch darunter litt sie sehr, doch hey.. wenigstens tat sie jetzt nichts "sündiges", sondern erfüllte schlicht ihre Pflicht als Ehefrau.
Ihr Rat an mich war damals: "Flavia, verliebe dich bloss NIE in deinem Leben!"
Ich glaube wirklich, dass dies eine der traurigsten Geschichten ist, die ich je in meinem Leben gehört habe.
Freude an der Sexualität ist Sünde (für die Frau!) - als Pflichterfüllung aber ok, ja gar ein Muss!
Ja leben wir denn tatsächlich noch im Mittelalter? Maria Magdalena hatte dieses "Pech", aber so wie die oben beschriebene Geschichte zeigt, ist dieses Mittelalter auch heute noch Gang und Gäbe. Und zwar mehr, als mancher sich dies vorzustellen mag.
Was ist also so falsch an einer freien, empfänglichen, sinnlichen, lebensfrohen, tief liebenden Haltung?
Ja fragen wir doch mal die Herren des Mittelalters, oder die Herren der katholischen Kirche? Was fürchteten sie?
Egal, für mich war Maria Magdalena genau so wenig eine Sünderin wie meine Bekannte.
Es lebe die Freude!!!!
Flavia
Tageskarte aus dem Maria Magdalena Orakel (von Jeanne Ruland und Marion Hellwig)
"Wandle und heile die Energie der Hure in dir. Lebe dein Feuer und deine Leidenschaft."
Maria Magdalena wurde als Hure bezeichnet, weil sie mit allen Sinnen liebte und sich dem Augenblick hingeben konnte. Warum wurde sie nicht als Liebe empfindende, hingabefähige Frau an der Seite Jesu beschrieben? Was ist so falsch an einer freien, empfänglichen, sinnlichen, lebensfrohen, tief liebenden Haltung? Wenn die Liebe uns ruft, so öffnen wir uns von allein von der spirituellen bis in die körperliche Ebene. Gerade Frauen haben Feuer, Leidenschaft, eine grosse Liebesfähigkeit in sich und können tief empfinden und sich hingeben. Wenn wir unsere Sexualität nur als "Pflicht" empfinden oder uns oder unseren Partner mit dieser Kraft erniedrigen, verlieren wie die Kraft und Lebensfreude. Wir verkaufen uns. Freude, Liebesfähigkeit und Lebenskraft wollen sich natürlich ausdrücken und frei entfalten. Es ist wichtig, dass wir das Bild der "Hure" in uns befreien, uns von Vorstellungen lösen und alle Teile des Seins in unser Herz integrieren. Wir können alles in einer Person sein und können das ganze Spektrum des Seins aus der Liebe leben.
"Ich lebe meine Leidenschaft aus der göttlichen Flamme meines Herzens."
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