Tageskarte aus dem "Oracle of the mermaids" (von Lucy Cavendish)
Heute geht es um das Thema "Opfer bringen".
Sind nicht viele von uns mit dem Glaubensmuster aufgewachsen, dass es unumgänglich ist, Opfer zu bringen? Ja dass wir erst "gute" und noble Menschen sind, wenn wir immer wieder Opfer bringen?
Ich kann davon ein Lied singen doch sehe ich heute, dass dies in den meisten Fällen (wenn nicht gar immer) Selbstsabotage ist.
Wir bringen diese Opfer nämlich grösstenteils dafür (dar), dass wir in den Augen der anderen sogenannte "gute Menschen" sind und werden bestenfalls sogar zum Märtyrer.
Ich kenne das wie gesagt alles. Dies wurde mir so vorgelebt und auch ich lebte eine lange Zeit meines Lebens so.
Den Preis, den ich dafür zahlte war hoch denn ich ignorierte und belog dadurch mich selbst und meine Wahrheit, die in meinem Innern wohnt, immer und immer wieder.
Und deshalb frage ich heute mal in die Runde:
Was hat es für einen Nutzen, wenn du Opfer bringst und dich selbst dabei so sehr verbiegst, bis du evl. sogar (zusammen) brichst?
Du bist vielleicht gewissen Anforderungen (anderer) gerecht geworden, doch hast du diese Anforderungen aus Überzeugung und mit ganzem Herzen erfüllt?
Oft lautet hier die Antwort eben "Nein".
Für mich gilt: Heute bringe ich nur noch Opfer, wenn ich die Frage: "Trägt dieses Opfer zu einem "guten", schönen, inspirierenden, friedvollen Leben für mich und mein Umfeld bei" mit einem Ja beantworten kann.
Dies ist nicht immer einfach. Oft muss ich etwas hinter mir lassen, dass sehr wertvoll für mich war. Doch ich sehe, dass dies nötig ist für das "grössere Ganze".
Und deshalb ist es schlussendlich ein Opfer, das ich gerne bringe, denn wenn es dazu dient, mir selbst immer wie näher zu kommen und immer wie mehr die Selbstliebe zu kultivieren, lohnt es sich allemal.
Und vielleicht steht dann irgendwann mal auf meinem Grabstein:
"Flavia hat Opfer gebracht, um sich selbt näher zu kommen"
und nicht
"Flavia hat Opfer gebracht um anderen gerecht zu werden. Sie war eine Märtyrerin."
Entscheide also weise, wann es sich lohnt, ein Opfer zu bringen/etwas zu opfern, bzw. loszulassen und wann es sich eben nicht lohnt (weil du selbst dabei auf der Stecke bleiben würdest)..
Entscheide weise.
Flavia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen