Tageskarte aus dem Oracle of the mermaids von Lucy Cavendish
Reflection
- ein sehr interessantes Thema. Passt sehr gut zu den Meerjungfrauen.
Auch sie tauchen tief, teilweise bis zum Meeresgrund.
Auch
ich tauche und tauchte schon immer gern und oft tief. Dieses Zitat von
Anais Nin gehört zu meinen absoluten Lieblingszitaten, da es mich so
sehr wiederspiegelt:
"Ich habe keine Angst vor Tiefen, aber ich habe eine grosse Angst vor oberflächlichem Leben." (Anais Nin)
Was
ich aber immer wieder feststelle ist, dass bei vielen, wenn nicht gar
bei den meisten Menschen in meinem Umfeld, genau das Gegenteil der Fall
ist. So im Sinne von: "Ich habe keine Angst vor oberflächlichem Leben, aber ich habe eine grosse Angst vor Tiefen."
Immer
muss was laufen, immer ist Action angesagt. Action Action Action. Sich
auch mal zurückzuziehen (mit oder in sich selbst) ist für diese Menschen
ziemlich (wenn nicht ganz) fremd und unvorstellbar. Es wird ihnen eher
langweilig, wenn mal nicht's läuft - wohingegen es für mich das Paradies
ist, wenn nicht's läuft. Bin ich doch selbst so was wie eine
Meerjungfrau. Ich halte es einige Zeit aus an der Oberfläche, aber bitte
nicht zu lange und bitte nicht zu intensiv - sonst kann es nämlich
passieren, dass es mir langweilig wird. :-) Oder dass ich keine Luft
mehr bekomme.
Wichtig ist mir zu betonen, dass es mir mit dem "tief tauchen" nicht
darum geht, vor dem Leben zu flüchten. Ganz im Gegenteil.
Ich
möchte teilnehmen am Leben, es voll und ganz auskosten und meinen
Beitrag auf Erden leisten (natürlich aus ganzem Herzen und voller
Freude). Doch für dieses Unterfangen ist es enorm wichtig, mit mir selbst
verbunden zu sein und zu bleiben (was für mich auch für das "Tauchen in
die Tiefe" steht)..
Wenn ich mich hingegen permanent an der Oberfläche aufhalte, bzw. mich nicht immer wieder regelmässig "in der Tiefe" auftanke, bzw. mich (immer wieder) bewusst mit mir selbst verbinde, kann es geschehen, dass ich eben genau auf dieser Oberfläche abgelenkt werde vom Wesentlichen, von mir selbst, meinen Herzenswünschen, meiner wahren Aufgabe.
Um
also nochmals zusammenzufassen: Für mich hat es nicht's mit
(Lebens-)flucht zu tun, immer wieder abzutauchen. Ich sehe es eher
anders rum. Für mich gleicht das permanente Leben auf der Oberfläche
(dieses "immer muss etwas los sein") eher einer Flucht.
Zum
Beispiel als Flucht vor der Frage: "Wieso bin ich hier auf dieser Erde
und welches ist meine Aufgabe, mein Beitrag, den ich hier "leisten"
darf?"
Das
Herz weiss die Antwort auf diese Frage. Die Antwort ist hingegen nicht in
einem "Brot und Spiele-Leben" der Dauerablenkung zu finden.
Flavia
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