Tageskarte aus dem "Oracle of the mermaids" (von Lucy Cavendish)
Seit ich nicht mehr an Dramen und dem täglichen Klatsch interessiert bin, hat sich auch die Anzahl meiner Freunde drastisch verkleinert.
Dazu kommt, dass ich zusätzlich so gut wie ganz dem "Aperitivo-Club" ausgetreten bin, da es für mich keinen Sinn mehr macht, dass gemütliches Beisammensein nur mit Alkohol möglich ist.
Auch habe ich meine "Mutter Theresa-Rolle" immer wie mehr aufgelegt, was bedeutet, dass "Freunde" nicht mehr zu jeder Tages- und Nachtzeit bei mir ankommen und abladen können - ich sozusagen als "Mülleimer" ihrer Probleme und Sorgen diene.
Freunde, die geblieben sind? Zugegebenerweise (wie schon erwähnt) wenige.
Ich bin heute ehrlich gesagt nicht mehr an bedürftigen Freunden interessiert - seien dies Leute mit nicht endenden Problemen, nicht endendem Redebedarf oder Sucht-/Abhängigkeitsproblemen im Allgemeinen.
Früher war dies anders - da habe ich mich immer und immer wieder auf solche Menschen "eingeschossen". Auch (Liebes-)beziehungs mässig.
Die Aussage einer guten Freundin öffnete mir damals die Augen: "Willst du die Freundin dieses Mannes sein oder seine Sozialpädagogin?"
Peng! Das hatte gesessen. Meine Berufswahl (Sozialpädagogin) lässt grüssen. Und als "Empathin" grüsst auch mein angeborenes "Helfersyndrom". :-)
Tempi passati!
Radikale Abgrenzung und das Wort "Nein" sind hier die Schlüsselworte.
Heute bin ich gerne alleine. Doch bin ich so was von bereit, Mitglieder meiner Seelenfamilie kennenzulernen (einige durfte ich schon kennenlernen) - Menschen, die in sich selber schon ganz sind.
Für solche Freundschaften bin ich immer offen und ich freue mich auf die gemeinsame "Quality-Time".
Flavia
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