In meiner ersten Ausbildungswoche ging es hauptsächlich um das Thema "präsent sein", ankommen im Moment, sich selbst Fragen stellen wie "was nehme ich jetzt wahr", "wie fühlt sich das an", "wie geht es mir jetzt" usw..
Es geht darum, das Gedanken-Karusell erst mal runterzufahren und anzukommen - im Jetzt.
Nun ist es bei mir so: Ich hatte in den letzten Jahren sehr viel Gelegenheit dazu, eben genau da zu sein, wo ich bin. Im Hier und Jetzt. Ich bin sehr dankbar und glücklich darüber, mir selbst wieder näher gekommen zu sein.
Das war natürlich nicht immer so - ganz und gar nicht. Meine heimlichen Vorbilder waren deshalb schon früher Menschen, die aus dem Tag, aus seinen facettenreichen Momenten, eine Feier machten, währenddessen ich mich gedanklich meist schon wieder irgendwo in der Zukunft oder auch sehr sehr oft in der Vergangenheit aufhielt. Oft war ich auch beim Anderen/bei den Anderen und fragte mich: "Was wird jetzt von mir verlangt", "wie habe ich mich jetzt zu verhalten", "wie stelle ich den anderen zufrieden" usw. Als ehemalige Zugbegleiterin gar nicht so abwegig, hatte ich doch meine Dienstleistung zu erbringen. Dafür wurde ich schliesslich auch bezahlt. (Die Leistungsgesellschaft lässt grüssen)..
Lange Rede kurzer Sinn: Ich (Flavia) war überall. Ich konnte den Leuten sogar oft die Wünsche von den Augen ablesen, bevor sie diese ausgesprochen hatten.
Aber bei mir selbst, in meinem eigenen heiligen Raum - da machte sich gähnende Leere breit, immer wie mehr.
Bis ich mir, was ja inzwischen bekannt ist, diesen heiligen Raum erst im Aussen für mich einrichten musste/durfte und mir selbst erlauben musste/durfte, mich darin auszubreiten. (Dafür bin ich in mein sogenanntes "Exil" gezogen).
Ankommen - bei sich selbst. Wieso lernt man so was eigentlich nicht in der Familie oder der Schule? Oder noch besser, wieso und wann verlernt man das überhaupt?
Ich durfte mir dies dann mit meinen 32 Jahren wieder selber beibringen, doch die alten Strukturen und Konzepte des "Funktionieren- Müssens" hallen immer noch manchmal nach - sogar jetzt noch..
Wie so oft im Leben ist nun auch wieder ein neuer Lehrer aufgetaucht, der in seinen You-Tube Videos genau über das spricht: Das "Präsent sein", das "Ankommen im Moment". Die Videos helfen mir enorm und ich möchte an dieser Stelle gerne eines mir dir teilen.
In einem 2. Diary-Beitrag möchte ich dir dann gerne über meine Herausforderungen erzählen, über sogenannte "Trigger-Menschen", durch welche ich manchmal schneller als mir lieb ist wieder aus meiner Ruhe/aus meinem Frieden rausfalle..
Bis dann.. Om Shanti..
Flavia
Mehr Tagebucheinträge unter: http://flaviabonauer.wix.com/flavia-bonauer
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