Mittwoch, 22. April 2020

Story time - Meine persönliche "Corona-Krise" (Teil 3)


Im Oktober 2008 zog ich also nach Ascona.

Ich wohnte jetzt am Fusse des "Monte Verità" (Berg der Wahrheit), welcher übrigens ein sehr spezieller Berg ist. Ist es doch der Berg, der früher besiedelt war von (Kriegs-)Aussteigern, Freigeistern und Künstlern. Genau mein Ding. :-) 

Mittlerweile lebe ich übrigens nicht mehr im Dorf, also am Fusse des "Monte Verità", sondern auf dem "Monte Verità". Bin sozusagen noch mehr Eremit, als ich das zuvor (im Dorf) auch schon war. ;-)

Praktisch seit Tag 1 in Ascona arbeite ich intensiv.. an mir selbst. 

Ich stellte fest, wie sehr ich mich (im Hamsterrad) verloren hatte. Ich "hatte" zwar in meiner alten Heimat alles, was man sich wünschen konnte, verlor dabei aber immer mehr mich selbst. Ich war mir selbst fremd geworden und "flüchtete" ständig (vor mir selbst?). Ich verlor mich in äusseren Ablenkungen und landete zudem wieder und wieder in schrägen "Karma-Drama - Partnerschaften".  Je komplizierter der Mann, desto besser. Hach. So war ich damals drauf.

Doch jetzt war ich hier - all by myself. Mein einziger (karmafreie) Freund war nun der "Lago Maggiore", an welchem ich Stunden verbrachte. Die Zeit war gekommen - jetzt durfte ich mich um mein ganz eigenes Drama-Karma kümmern.  

Das hatte meine Seele ja schlau eingerichtet. :-)

Ich schrieb viel. Ich las viel. Und tauchte immer und immer wieder ab in meine inneren Tiefen. Da waren Dinge in meinem inneren Keller, die es dringend anzuschauen galt. Sie riefen regelrecht nach meinem Namen und meiner Aufmerksamkeit. Nicht's wollten sie mehr als gesehen und in den Arm genommen zu werden. 

Na, das würde ja ein Abenteuer werden. ;-)

Ich gab meinen "Kellerkindern" Namen. Also so ganz alleine war ich jetzt nicht mehr in meinem "Kloster" in Ascona. Ich hatte jetzt sogar Kinder - Kellerkinder - um die ich mich kümmern durfte. 

Und ich hatte meine Notiz- und Tagebücher. Solange ich also einen Stift und ein Notizblock zur Hand hatte und meine Gedanken und Gefühle niederschreiben konnte, war ich ok. Mehr brauchte ich nicht wirklich.

Hier eine Notiz vom Sommer 2009. Da lebte ich bereits fast ein Jahr in Ascona:

"Abgesumpft, ABGESTUMPFT, abgetaucht - und dann.. wieder auftauchen, wieder nach Luft schnappen, wieder atmen.. endlich ICH sein".

War die erste Etappe der "Schatzsuche" geschafft? ;-)

Fortsetzung folgt in Teil 4



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